Unser Kindergarten

Differenziertes Arbeiten im offenen Konzept

Das Kinderhaus am Grasholz ist ein offenes Kinderhaus. Dies bedeutet, dass sich das Kind nicht in Gruppenräumen mit verschiedenen Bereichen, sondern vielmehr in Funktionsräumen in der von ihm gewählten Gemeinschaft beschäftigt. Das fachspezifische Spiel- und Lernmaterial in jedem Raum lädt zum Spielen ein; es wird vom Fachpersonal in Ordnung gehalten und je nach den Bedürfnissen der Kinder ausgetauscht. Das Kind findet eine „vorbereitete Umgebung“ nach Maria Montessori vor, findet jedes Material an seinem festen Platz und sucht frei nach seinen aktuellen Interessen und Bedürfnissen Bereiche, Materialien und Spielfreunde aus. Das differenzierte Arbeiten im offenen Konzept gewährt dem Kind viele Freiräume, erfordert jedoch zugleich klare Strukturen und Regeln, die ein geordnetes Spielen und Lernen erst möglich machen.  Jedes Kind ist Teil einer Bezugsgruppe von etwa zehn altersgemischten Kindern und zwei PädagogInnen, die das Kind begleiten und erste Ansprechpartner für die Eltern sind. Zu ihrem Aufgabengebiet gehören Eingewöhnung, Entwicklungsbegleitung, Beobachtungen, Elterngespräche und Bezugsgruppenangebote.

Mit diesen Erziehungsschwerpunkten setzt sich jedes Teammitglied intensiv auseinander. Jedes Kind soll bestmöglich von der pädagogischen Arbeit im Haus profitieren.

Pädagogische Schwerpunkte

Die pädagogische Arbeit im Kinderhaus ist geprägt von drei für die Entwicklung des Kindes wichtigen Erziehungsschwerpunkten: der Pädagogik nach Maria Montessori, der Erziehung nach christlichen Werten und dem differenzierten Arbeiten im offenen Konzept.

Pädagogik nach Maria Montessori

Dr. Maria Montessori (31.8.1870 bis 6.5.1952) entwickelte als italienische Ärztin, Reformpädagogin und Philosophin ihr eigenes pädagogisches System der „Selbsterziehung des Kindes“. Sie machte den Anspruch eines von ihr betreuten Kindes „Hilf mir, es selbst zu tun“ zu ihrem Leitsatz. Dieses Kind von damals und alle Kinder der heutigen Zeit wollen selbst agieren, selbst erfahren, selbst begreifen. Sie fordern: „Zeige mir, wie es geht aber tu es nicht für mich. Hab Geduld, lass mir die Zeit, die ich brauche und lass mich meine eigenen Fehler machen, damit ich aus ihnen lernen kann.“ Die individuellen Bedürfnisse des Kindes und die Erziehung zur Selbstständigkeit stehen in der Montessori-Pädagogik im Mittelpunkt. Jedes Kind entwickelt sich nach seinen Interessen, deshalb gibt es kein für alle gültiges Programm, sondern auf unterschiedliche Entwicklungsstufen abgestimmte Angebote. So kann sich das Kind nach seinem „inneren Bauplan“ entwickeln und gemäß seiner sensiblen Phasen die passenden Materialien auswählen. Die Aufgabe der PädagogInnen ist es dem, Kind hilfreich zur Seite zu stehen, es zu begleiten und die jeweils vom Kind benötigten Lernmaterialien zur Verfügung zu stellen. Durch wiederholtes Spielen mit einem Material, dem Entwickeln von Lösungsstrategien und dem Einsatz der Fehlerkontrollen erlangt das Kind Erfolgserlebnisse, die sein Selbstvertrauen stärken. Durch das konzentrierte Arbeiten und das Einhalten der Montessorischen Ordnung im Haus gelangt das Kind von der äußeren zur inneren, geistigen Ordnung und so zu einer klaren, geradlinigen Denkweise. Ein Kind, das sich auf diese Weise entwickeln darf, kann die zukünftigen schulischen Aufgaben durch das erworbene logische Denken leichter bewältigen.

Erziehung nach christlichen Werten

Das Kinderhaus am Grasholz steht unter der Trägerschaft des Johannes-Vereins e.V. der katholischen Kirchengemeinde Rottendorf. Das bedeutet, dass alle PädagogInnen einer christlichen Glaubensgemeinschaft angehören und dem Kind christliche Werte, wie die Achtung vor Gottes Schöpfung, das Respektieren eines jeden Individuums, den sorgsamen Umgang mit allen Materialien und das Praktizieren nachhaltigen Verbrauchs aktiv vorleben. Geschichten aus der Bibel werden mit Hilfe von Kamishibai-Vorstellungen oder aufgebauten Szenarien im Morgenkreis erzählt. Alle christlichen Feste wie Palmsonntag, Ostern, Advent, Weihnachten, Taufe werden aktiv erlebbar gestaltet. An den Familiengottesdiensten der Sankt Vitus-Kirche nehmen wir gerne teil und tragen z.B. Lieder bei. Menschen anderer Glaubensgemeinschaften begegnen wir mit Respekt, heißen sie willkommen und nehmen sie in ihren Bedürfnissen ernst. Familien ohne Glaubenszugehörigkeit sind bei allen Festen herzlich willkommen. Wir praktizieren einen respektvollen Umgang mit allen im Kinderhaus verkehrenden Personen.

Das Kind von heute wächst in eine zunehmend multikulturelle Gesellschaft hinein und trifft im Kinderhaus auf unterschiedliche Kulturen und Religionen. Wir respektieren Menschen aus jedem anderen Land, heißen sie willkommen und sehen jeden als Bereicherung unserer Gemeinschaft. Beiträge über die einzelnen Länder und Gepflogenheiten (durch Eltern im Morgenkreis oder bei Festen) werden begrüßt. Genauso respektieren wir andere Religionen, vermitteln dem Kind in unserem Haus jedoch den christlichen Glauben, die Achtung vor Gottes Schöpfung und leben einen achtsamen Umgang miteinander vor. Jedes Kind ist wertvoll, jedes Kind ist uns gleich viel wert – egal, aus welchem Land es kommt, welcher Religion es angehört, ob es überhaupt einer Religion angehört, welches Geschlecht es hat oder welchem Geschlecht es sich zugehörig fühlt. Gerne nehmen wir mit den Kindern aktiv an Familiengottesdiensten im Ort teil und zelebrieren die jeweiligen Feste im Jahreskreis.

Tagesablauf im Kindergarten-Bereich

Um 7:00 Uhr öffnet unser Kinderhaus. Wir starten mit dem gemeinsamen Frühdienst. Danach öffnen wir mit den Kindern die weiteren Räume. Auch der Garten ist täglich geöffnet.

Die Kinder dürfen sich nun in den verschiedenen Räumen aufhalten und sich entscheiden, wo sie gerne arbeiten wollen.

Ab 7:30 dürfen die Kinder helfen, dass reichhaltige Frühstücksbuffet zusammen mit dem pädagogischen Personal und einer Hauswirtschaftskraft zuzubereiten.

Auch das Frühstück für unsere Kleinsten wird hier vorbereitet. Das pädagogische Personal der Kleinkindgruppe bereitet dennoch auch Teile des Buffets in der Gruppe vor, um auch die Krippenkinder einzubeziehen.

Das Frühstücksbuffet wird von 7:30 Uhr bis 9:30 Uhr im Bistro angeboten. Unser Kinderhaus ist eine Einrichtung mit Vollverpflegung!

Ab ca. 11:15 Uhr beginnt die Zeit des Mittagessens, welches in der Frischeküche zubereitet wird. Das Essen kommt über den Fahrstuhl in die pädagogische Küche und wird hier auf Schüsseln verteilt.

Das Mittagessen der Krippenkinder findet um 11:15 Uhr in den Gruppenräumen statt. Auch unsere Kleinsten dürfen sich bereits das Essen selbst auf ihren Teller schöpfen. Hier werden sie von den Mitarbeitern begleitet.

Die Kindergartenkinder teilen sich in Kleingruppen auf, welche hier nacheinander in angenehmer Atmosphäre essen.

Die Hortkinder bilden die letzte Essensgruppe und können ihr frisches Mittagessen um 13:15 Uhr zu sich nehmen.

Um ca. 14:00 Uhr erhalten die Kinder noch einen Nachmittagssnack, Obst am Nachmittag kann auch gerne mit nach Hause genommen werden.